Auf die Reise mit Fahrrad und Zug...
Um Varanasi zu verlassen bin ich frueh morgens mit dem Rad zum Bahnhof gefahren. Man weiss ja nie wie eine Verladung eines Fahrrades ablaeuft. Als erstes wurde ich zum "Enquiry Schalter" geschickt. Dort habe ich mich mit meinem Fahrrad vor dem Schalterfenster postiert. Von den Schalterbeamten bekam ich immer nur das Wort "impossible" (unmoeglich) zu hoeren. Da ich mich aber nicht weg bewegt hatte, wurde ich zum "Parcel Office" geschickt. Gesagt getan, aber auch dort schaute man mich nur irritiert an und schickte mich zum "Baggage Schalter". Was den Unterschied ausmacht habe ich nicht verstanden. So schafft man Arbeitsplaetze in der englisch / indischen Buerokratie. Auf dem Weg zum Baggage Schalter viel ich einem gross gewachsenen Inder auf, der mir in seinem engl./hindi seine Hilfe anbot, die ich natuerlich dankbar annahm. Auf einmal waren ploetzlich viele Maenner um mich herrum und diskutierten ueber mein Fahrrad. Irgendwie machte ich denen klar, dass es mit mir nach New Jaipailguri musste. Da kam die Loesung: "Fahrrad kein Problem! Gepaeck mit ins Abteil!" Ich habe ihnen die Gepaeckstuecke vorgezaehlt und ihnen anschliessend gezeigt das ich nur zwei Haende habe. Wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass das Zahlenverhaeltniss nicht stimmte. Das fanden Sie so komisch, das sie eine Loesung fuer mein vielen Gepaeckstuecke fanden, in dem Sie es in ein Stueck Sackleinen einnaehten um aus 4 Stuecken eins zu machen. Wenn die Inder wollen finden Sie immer eine Loesung. Nur ich hatte hinterher Probleme meinen Helfer wieder loszuwerden, denn er meinte, da wir beide ja so gross waeren, koennten wir auch heiraten. Dauf ich spontan: "Das wuerde mein deutscher Ehemann aber nicht gut finden!" Dann wollte er wenigstens meine Handynummer haben. Darauf ich : "Hat mein Mann verboten!" Darauf er trauriger Hundeblick und ein VERSTAENDNISSVOLLES nicken. Aber er hat mich trotz mehrstuendiger Verspaetung des Zug in mein Abteil begleitet. Das war in Indien nicht mein einziger Heiratsantrag.